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Channel: Librarian in Residence – Goethe-Institut New York (Artikel mit Tag american library association)
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Wort des Jahres? “Stimulus”!

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In Deutschland wird jedes Jahr ein ‚Wort des Jahres‘ von der Gesellschaft für Deutsche Sprache gekürt. Für 2008 war es Finanzkrise. In Amerika wählt die American Dialect Society (ADS) das ‚Wort des Jahres‘, welches 2008 Bailout‘, also ‚Rettungsplan‘ war. Interessanterweise kreisen beide Begriffen um dieselbe Situation, - einmal aus der Warte der Pessimisten und einmal aus der Warte der Optimisten.

Was das Wort 2009 werden wird, weiß man natürlich noch nicht, aber das ‚gefühlte‘ Wort des Jahres scheint mir in den USA im Augenblick ‚Stimulus‘ oder ‚Stimulus package‘ zu sein. Auf deutsch ist das vermutlich am besten mit ‚Konjunkturpaket‘ wiederzugeben. ‚Stimulus package‘ hat in Windeseile den Eingang in die Alltagssprache gefunden, an jeder Ecke bieten Restaurants ‚Stimulus‘-Menüs an und die Werbung hat sich ebenfalls mit Begeisterung auf diesen Begriff gestürzt. ‚Stimulus package‘ ist die populäre Umschreibung des „American Recovery and Reinvestment Act„, der vom Kongress zur Rettung der amerikanischen Wirtschaft am 17. Februar verabschiedet wurde. Und nun schauen alle, wie sie davon für das eigene Überleben profitieren können. Die American Library Association (ALA)hat sich dazu auch Gedanken zum 'Stimulus' für Bibliotheken gemacht: 13 Milliarden Dollar werden zur Förderung von Erziehung durch Technologie investiert, 7,2 Milliarden Dollar gehen in den Ausbau von Breitbandnetzen, 53,6 Milliarden gehen in den ‚State Fiscal Fund‘ und 120 Millionen sollen einem Unterstützungprogramm für ältere Arbeitnehmer zugute kommen. Weitere 130 Millionen werden für Einrichtungen in ländlichen Kommunen ausgegeben. 4,24 Milliarden und weitere 1,33 Milliarden werden in Gebiete investiert von denen Miltärbibliotheken profitieren könnten. Von all diesen Geldern könnten Bibliotheken profieren, aber es wird ihnen nicht direkt zur Verfügung gestellt werden. Deswegen ist es gerade in diesen Zeiten so wichtig, politische Lobbyarbeit zu betreiben um den Vertretern der Städte und Gemeinden klar zu machen, dass in einer Zeit, wo das Vertrauen der Verbraucher gering ist, es die beste Zeit ist, in Bibliotheken zu investieren. Amerikaner vertrauen ihren Bibliotheken. Zu Recht, meint die ALA, da es schon immer die einzige ‚Agenda‘ von Bibliotheken darin bestand, das Leben der Bürger zu bereichern und sie mit den nötigen Informationen zu versorgen. Und in den letzten Jahren haben Bibliotheken eindrucksvoll gezeigt, dass die in sie investierten Steuergelder eine gute Investition waren. Die Bibliotheken in den USA hatten 2008 1,3 Milliarden Besucher. Mehr als 62% der Bibliotheken melden, dass sie Arbeitslose bei der Suche nach einem neuen Job unterstützen. Im Jahr vorher haben diesen Service nur 44% der Bibliotheken angeboten.

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